====== Die Forstwärterei ====== (Schattin-Ausbau – Am Spitzberg) Bis 1806 wurde das Forstgebiet „Spitzberg“ von Waldhusen bei Lübeck-Küknitz aus mitbetreut.\\ Von 1806–1810 = von Wulfsdorf aus mitbetreut. Die Forstwärterei war Eigentum des St. Johannis-Klosters in Lübeck und wurde 1810 gebaut. **Kock,** Joachim Carsten Holzvogt von 1810–1841\\ Sohn des Johann Joachim Kock\\ geboren 1780 in Blankensee\\ geheiratet am 3. Juni 1813 in Herrnburg mit\\ Sophia Dorothea Christina **Carsten**\\ Tochter des Johann Otto Carstens, Holländer und der Magdalena Sophia Abel\\ geboren ca. 1790 in Brandenbaum\\ **Nöhring,** Claus Heinrich Holzvogt von 1841–1861\\ geheiratet mit\\ Maria Catharina Elisabeth **Franck**\\ geboren in Wesloe\\ __Sohn__ =\\ **Nöhring,** Johannes Conrad __Theodor__ Forstwärter von 1861-1875\\ geboren am 20. Juni 1836 in Schattin\\ geheiratet am 7. Februar 1862 in Herrnburg mit\\ Catharina Maria **Mette**\\ Tochter des Joachim Peter Mette aus Palingen III\\ geboren am 16. Juni 1839 in Palingen\\ gestorben am 3. Oktober 1873 in Schattin\\ an einer Leibentzündung\\ Bis 1875 unterstanden die Holzvogte und der Forstwärter der Oberförsterei in Waldhusen. **Meyer,** Joachim Heinrich Holzvogt vom 1.11.1875 – 31.12.1882 Der Holzvogt unterstand der Revierverwaltung in Israelsdorf. **Humberg,** Nicolaus Friedrich Holzvogt vom 1.1.1883 – 31.3.1907 Ab 1897 unterstand der „Spitzberg“ der Revierverwaltung in Cronsforde. **Knoop,** Albrecht Holzvogt vom 1.4.1907 – 30.9.1933 Er war der letzte Holzvogt auf dem Spitzberg. Nun wurde diese Forstwärterei „Spitzberg“ aufgelöst und von der Forstwärterei in Wulfsdorf mitbetreut. Letzter Bewohner war: Heinrich **Kohlhase**\\ er war kein Förster.\\ geboren am 26. November 1875 in Schattin\\ gestorben am 21. März 1964 in Schleswig\\ In der Arbeiterkate daneben wohnte\\ Richard **Bendlin**\\ gelernter Tischler\\ Holzaufseher\\ geboren am 16. Mai 1887\\ geheiratet mit\\ Anna **Knoop***\\ Tochter des Holzvogts Knoop aus Schattin\\ Die Familie Bendlin zog 1933 in den „Altenteil“ der Försterwohnung in Schattin. Richard Bendlin wurde am 1. Februar 1938 als Haumeister nach Falkenhusen versetzt. 1951 beging er sein 25jähriges Dienstjubiläum bei der Hansestadt Lübeck. Danach wohnte hier die Familie **Mangelsen**\\ und zuletzt die Familie **Oldenburg** __Wilhelm__ Karl Franz Friedrich\\ Landwirt auf Bothenhorst von 1939 – 1952\\ geboren am 19. Februar 1892 in Thandorf\\ gestorben am 31. März 1959 in Schwerin\\ geheiratet am 5. Juni 1937 in Schlagsdorf mit\\ Dorothea Elisabeth **Klatt**\\ geboren am 21. April 1904 in Hoheleuchte\\ gestorben am 27. November 1991 in Schattin\\ Die Familie Wilhelm Oldenburg war im Sommer 1952 wegen zu großer Grenznähe aus Bothenhorst in die alte Forstwärterei umgesiedelt worden. Der Wald „Spitzberg“ soll nach Angaben ursprünglich 48 ha groß gewesen sein. Hiervon wurden 1945 = 5 ha den Siedlern zugeteilt. Diese sind als endgültiger Abgang zu betrachten. 1960 – 1963 = Die Försterei Schattin wurde wegen der zu großen Grenznähe geräumt. Das Forsthaus und die Arbeiterkate sind dann im Zuge der Grenzsicherung in den 70er Jahren dem Erdboden gleichgemacht worden. Heute erinnern nur noch 3 oder 4 alte Linden und die im Garten noch stehenden Obstbäume (Pflaumen) und Beerenbüsche (Johannis-, Brombeerbüsche usw.) an die alte Forstwärterei. 17. Mai 1991 = Rückgabe des Lübecker Forstes an die Forstverwaltung Lübeck. __Ein Gedenkstein in der Lübecker Forst erinnert an einen Mordanschlag auf einen Förster.__ Am Dienstagmittag schleppte sich ein Ostarbeiter zu einem Bauern, der unweit des Lübecker Forstes „Spitzberg“ bei Schattin wohnte. Der Mann war in den Bauch geschossen worden. Nun erinnerte man sich, dass am frühen Vormittag der Unterförster Otto Höltig in den Wald gegangen war, um dort Forstarbeitern neue Anweisungen zu geben. Von diesem Gange war der Förster noch nicht zurückgekehrt. Man alarmierte nun Suchmannschaften, die schließlich gegen 15 Uhr den Vermissten in schwer verletztem Zustande besinnungslos auffanden. Der Förster hatte vier schwere Axthiebe über den Kopf erhalten. Sein Gewehr lag neben ihm, desgleichen die zum Schlagen benutzte Axt. Dicht dabei befand sich auch eine Brandstelle inmitten einer Schonung und einige Enten, die offensichtlich hatten gekocht oder gebraten werden sollen. Aus den Aussagen des festgenommenen Ostarbeiters war zu entnehmen, dass er und zwei Landsleute von ihm von der Arbeit entwichen waren und sich in der Schattiner Gegend herumgetrieben hatten. In der Nacht zum Dienstag hatten sie in Schattin Enten gestohlen, die am Dienstagvormittag in der Schonung des Forstes „Spitzberg“ zum Essen zubereitet werden sollten. Als das Feuer brannte, mag der Förster hinzugekommen sein. Er hat die drei natürlich verhaften wollen, ist hierbei aber auf Wiederstand gestoßen. Augenscheinlich sind alle drei gegen den Förster vorgegangen. Dieser schoss und traf den einen in den Leib. Ob der Angeschossene selbst die Axthiebe geführt hatte oder einer seiner Spießgesellen, steht nicht fest. Die beiden unverletzt Gebliebenen ließen alles im Stich und flüchteten. Die Entflohenen waren der 25 Jahre alte Ilja Eremenko und der 33 Jahre alte Rikanor Bingkow. Obgleich am Mittwoch einige hundert Mann die ganze Gegend durchstreiften, war es bis zum Mittwoch abend nicht gelungen, die Verbrecher zu fassen. Inzwischen war aber einer von ihnen bei einem Einbruchsversuch in Klocksdorf bei Carlow ebenfalls angeschossen worden. Er war durch eine Schrotladung getroffen worden. Die Schussverletzung des einen muss ihn verraten haben. Die Bluttat im Walde „Spitzberg“ war am Dienstagmorgen zwischen 9 und 10 Uhr erfolgt, so dass der Förster fast 5 Stunden ohne Hilfe geblieben war. Seine Verletzungen waren außerordentlich ernst. Der Förster Höltig war 46 Jahre alt und Familienvater. Er hinterließ Frau und zwei Kinder. Die gefassten Mörder büßten ihre Untat am Galgen. __Anmerkung:__ Dieses ist ein Artikel aus einer Zeitung von 1942. Nicht jeder ist mit dieser Darstellung des damaligen Geschehens einverstanden. An der Stelle, an der der Stadtforstwart Otto Höltig starb, wurde zum Gedenken an ihn ein grauer Findling aufgestellt. Die eingemeißelte Inschrift lautet: „Forstwart Otto Höltig + 18. XI. 1942“ {{:forst1.jpg?nolink&450|}} {{:forst2.jpg?nolink&450|}} Motive inder Lübecker Forst {{ :forst3.jpg?nolink&600 |}} Blick von der Lübecker Forst (Spitzberg) auf Schattin (vorne = Wohnhaus Lühr, im Hintergrund = Lübeck [[https://www.abels.biz/chronikschattin/hochzeit_barg.html|{{ :forst4.jpg?nolink&800 |}}]] Hochzeit von Franz Barg und Alma, geb. Knoop vom Spitzberg. (1935 ?) ---- [[start|Chronik Schattin]]\\ [[freiwillige_feuerwehr_schattin|Die Freiwillige Feuerwehr Schattin]]\\ [[Jagdgenossenschaft|Die Jagdgenossenschaft Schattin-Duvennest-Lenschow]]\\